Das Leitungsteam der Asylhilfe Bruckmühl besteht nun aus dem Dreiergespann Christine Kaa, Manfred Böttger und Jürgen Walter.
Oktober 2019: Am Stand der Asylhilfe Bruckmühl zum Michaelimarkt 2019 konnten Kräutersäckchen gefüllt werden
Die Asylhilfe Bruckmühl brachte gemeinsam mit SALUS einen frischen Duft nach Bruckmühl: Zum Michaelimarkt konnten vorbereitete Säckchen zunächst auf Wunsch mit arabischen Schriftzeichen personalisiert werden. Anschließend wurden sie mit verschiedenen Kräutern von SALUS individuell gefüllt. Zum Schluss standen die Näherinnen der afghanischen Nähgruppe aus Bruckmühl bereit, um die Säckchen zu schließen. Erfahrungsgemäß verströmen die Säckchen ihr wohlriechendes Aroma daheim über viele Jahre hinweg.
			
		In diesem Jahr präsentiert die Asylhilfe Bruckmühl zum Michaelimarkt am 6. Oktober 2019 zwei ganz besondere Attraktionen: Die afghanische Nähgruppe in Bruckmühl bereitet im Vorfeld verschiedenen Säckchen vor. Diese können vor Ort mit Kräutern von Salus gefüllt und zugenäht mit nach Hause genommen werden. Die Säckchen verströmen ihr wohlriechendes Aroma daheim über viele Jahre hinweg.
In einer zweiten Holzhütte wird es gemütlich: In ein orientalisches Märchenzelt verwandelt werden hier unter anderem Geschichten aus 1001 Nacht vorgelesen. Inmitten des Markttrubels wird so eine kleine Oase der Ruhe geschaffen. Ob Groß oder Klein – alle sind zum Zuhören eingeladen.
Wir freuen uns über viele Mitmacher, Zuhörer, Interessierte und Neugierige an beiden Ständen der Asylhilfe.
Wandern mit Eseln & Ponys beim Ferienprogramm der Asylhilfe Bruckmühl und A.L.M.
Bei wunderbarem Sommerwetter fand am 7. August das erste Ferienprogramm der Asylhilfe Bruckmühl – gemeinsam organisiert mit A.L.M. AlpenLebenMenschen (DAV und Malteser) – statt. Bei dem Therapiehof Leiten in Feldkirchen-Westerham startete eine Wanderung mit Eseln und Ponys.
Zunächst halfen die Kinder beim Putzen, Striegeln und Hufe auskratzen der Tiere. Mit vier Ponys und zwei Esel ging es anschließend in den Wald. Abwechselnd durfte geritten und geführt werden. Nach dem Spaziergang durch Wald und Wiesengrund gab es eine Brotzeit. Die Tiere nutzten die Zeit für eine gemütliche Pause zum Grasen.
Zurück auf dem Hof erhielten die Tiere eine Dankeschön-Karotte und durften wieder in ihren Stall. Zum Abschluss des Vormittages wurden noch die anderen Tiere des Hofes besucht. Für alle Teilnehmer des Ferienprogrammes war es ein wunderschönes Erlebnis.
		In diesem Jahr beteiligt sich die Asylhilfe Bruckmühl zum ersten Mal an dem Ferienprogramm der Gemeinde. Von Tieren bis Technik – für jede Altersgruppe und Vorliebe ist etwas dabei. Beide Termine können über die Anmeldung im Rathaus gebucht werden.
Der erste Termin findet am 7. August statt. In Kooperation mit A.L.M. AlpenLebenMenschen (DAV und Malteser) besteht von 9 Uhr bis 13 Uhr die Möglichkeit zum Wandern mit Eseln und Ponys auf dem Therapiehof Leiten in Feldkirchen-Westerham. Die zwei Ponys Emil und Nemo sowie die Eseldame Frieda mit ihrem Fohlen Josefine mit ihren ganz eigenen Charakteren machen die Runde im Wald mit Picknick zu einem unvergesslichen Vormittag. Die Kinder können während des Spazierganges abwechseln auf den Tieren reiten und sie führen. Dieses Programm eignet sich für Kinder ab 6 Jahre bis ca. 12 Jahre. Die Teilnahme kostet 5 Euro, Geschwisterkinder zahlen 3 Euro.
Am 20. August wird ein Ausflug nach München mit dem Zug unternommen: Ziel ist das Deutsche Museum direkt an der Isar. Die Teilnehmer erhalten eine altersgerechte Führung und können sich anschließend im gesamten Museum umschauen. Dieses Angebot richtet sich an Kinder ab ca. 6 bis 14 Jahre, eine Anmeldung kostet 8 Euro bzw. ab 14 Jahre 12 Euro.
Am 17. März 2019 war es wieder soweit: Der Josefimarkt lud in Bruckmühl zum Schauen und Shoppen ein. Bei schönstem Sonnenwetter kamen viele Besucher. Auch der Stand der Asylhilfe Bruckmühl lockte Neugierige an, die sich über die Arbeit der Ehrenamtlichen informieren wollten. Was hat es mit der MINTSE-Nachhilfe auf sich? Wie kann man sich bei dem neuen Garten-Projekt einbringen? Wie viele Geflüchtete leben in Bruckmühl und was machen Sie? Was bedeutet „Bundesfreiwilligendienst für die Asylhilfe“?
Die Kinder konnten mit einem bunten Ballon weiterziehen und die Erwachsenden erhielten gerne einen Tee von Salus – vielen Dank für die Spende.
Alle Helfer der Asylhilfe Bruckmühl bedanken sich bei den Besuchern für ihr Interesse.

Manche suchen ständig nach neuen Herausforderungen im Leben, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Und für manch andere ist Alltag das Schönste, was ihnen passieren kann. Denn Alltag bedeutet für sie Sicherheit und eine Zukunft. So geht es auch Semere Mengesteab aus Eritrea. Er ist mitten in seiner Ausbildung bei dem Papierproduzierenden Unternehmen Neenah Gessner, das mit zwei Standorten in Bruckmühl und Feldkirchen-Westerham in Deutschland vertreten ist. Sein Lehrplatz ist für ihn das Beste in seinem deutschen Alltag überhaupt. Und Simon Gebhardt, Ausbildungsleiter bei Neenah Gessner, betont: „Für ihn gab es keine Sonderbehandlung aufgrund seiner Flüchtlingsgeschichte. Semere habe sich bei uns beworben und in einem Praktikum sein Interesse und Engagement gezeigt. Er wurde aufgrund seiner sehr guten Leistungen genommen und macht uns seitdem deutlich, dass unsere Entscheidung richtig war.“
Von der Kunststofftechnik zum eigenen Auto
Auch Semere hat seinen Platz in seiner neuen Lebensstation gefunden. Der 20-jährige aus Eritrea lebt in einer Wohngemeinschaft im B&O-Gelände in Bad Aibling. Für seinen Lehrplatz zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik absolvierte er von Januar 2018 bis Juli 2018 zunächst ein Praktikum bei Neenah Gessner und startet im September 2018 seine Ausbildung. „Semere hat uns von Anfang an überzeugt und wir freuen uns sehr, dass er seine Ausbildung hier macht“, erklärt Simon Gebhardt. Für den Schichtstart um 5.45 Uhr muss er sich schon zeitig mit dem Fahrrad auf den Weg zur Bad Aiblinger Zugstation machen. Doch das nimmt er gerne in Kauf. Während seiner Ausbildung ist er mitten im Produktionsprozess integriert und sein besonderes Augenmerk gilt der Meltblown-Maschine. In seiner freien Zeit hat ein weiteres Projekt in Angriff genommen: In 2019 möchte er gerne seinen Führerschein machen, um – wie alle Jugendlichen in seinem Alter – selbständiger unterwegs zu sein.
Zwei neue Sprachen lernen
Semere hat sich seinen Weg in Deutschland mit viel eigener Kraft gebahnt. Unterstützung kam selbstverständlich auch von vielen offiziellen und ehrenamtlichen Stellen. Denn ohne diese Hilfe ist es sehr schwierig in einem neuen Land Fuß zu fassen.
Gefragt nach seiner größten Herausforderungen in seiner neuen Heimat, kommen jedoch keine wirklichen Probleme zur Sprache, sondern die Kommunikation auf bayrisch. Das ist auch für alle Zugezogenen leicht nachzuvollziehen: Selbst mit Deutsch auf Muttersprachen-Niveau sind viele Ausdrücke einfach neu und müssen dazu gelernt werden. Alle absolvierten Deutsch-Kurse für Geflüchtete sind selbstverständlich auch auf hochdeutsch und deswegen ist boarisch wie eine zusätzliche Fremdsprache. Doch Semere hat diese Hürden gemeistert und kann problemlos mitreden. Gemäß dem Motto: Hier okemma und bleim basst.
Die Kindergruppe des Trachtenvereins Bruckmühl unterstützte in 2018 Geflüchtete vor Ort

Bruckmühl im Januar 2019 – Wenn sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, dann werden die Kinder des Trachtenvereins Bruckmühl langsam unruhig: Sie wollen wieder klöpfeln gehen. Bei dieser schönen Tradition suchen die Kinder gemeinsam mit den Jugendgruppe-Leitern eine soziale Organisation, für die sie vor Ort nach einer Spende fragen. In 2018 fiel die Wahl auf die Asylhilfe Bruckmühl. An einem Donnerstag-Abend in der Adventszeit waren die Kinder unterwegs und segneten die Häuser.
Im Januar 2019 folgte nun die symbolische Scheckübergabe an die Asylhilfe Bruckmühl. Christine Kaa und Jürgen Walter bedankten sich im Namen des gesamten Asylhilfe-Teams für den Einsatz der Kinder und das „Erklöpfeln“ von sagenhaften 350 Euro. Sie berichteten den Kindern von der Arbeit der Asylhilfe und den Geflüchteten, denen das Geld zugutekommt.
Der Kindergarten Arche Noah hat für geflüchtete Kinder vor Ort Weihnachtspäckchen gepackt
Bruckmühl, 19. Dezember 2018 – Es ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden, dass die Kinder der „Arche Noah“ in Bruckmühl für die geflüchteten Familien ganz persönliche Weihnachtspäckchen zusammenstellen: In die bunten Geschenkpapiere kamen besonders lieb gewonnene Spielzeugautos, Kuscheltiere und vieles mehr. Diese Sachen sollen nun andere Kinder glücklich machen. Von manchen Spielzeugen fiel der Abschied besonders schwer, doch das Weihnachtsfest soll den Kindern auch vor Augen führen, dass bei manchen Familien vielleicht weniger Geschenke unter dem Christbaum liegen und deshalb dieses Spielzeug besonders geschätzt wird.
Zu der Übergabe kamen die geflüchteten Eltern mit den Kindern, die noch nicht in die Schule oder einen Kindergarten gehen, persönlich in die Arche Noah. Kindergarten-Leiterin Gisela Dreher begrüßte sie und alle Arche Noah-Kinder versammelten sich um die Adventskrippe. Nachdem mehrere Weihnachtslieder gesungen wurden, bekamen die jungen Besucher ihre Geschenke. Die restlichen Päckchen werden am Wochenende an die Kinder der Familien verteilt, die unter der Woche keine Zeit hatten.
Die Asylhilfe Bruckmühl bedankt sich im Namen aller Familien und ihrer Kinder für diese tolle Aktion!

Familie Al-Dalawi feiert das islamische Opferfest in Bruckmühl / Eigene Wohnung ist Wunsch für die Zukunft
(August 2018) Der Wunsch nach einer friedlichen Welt verbindet alle Religionen. Im Islam steht Versöhnung und Einigung sowohl in der Familie als auch bei allen anderen Konflikten am Anfang jedes Opferfestes. Bevor sich Verwandte, Freunde und Bekannte an einen Tisch setzen und feiern, werden Probleme angesprochen und gelöst. Außerdem werden Demut und Großzügigkeiten durch Geschenke und Spenden gezeigt. Diese höchste islamische Feier findet jedes Jahr nach der Haddsch, der Wallfahrt nach Mekka, statt und dauert insgesamt vier Tage. In diesem Jahr beginnt das Opferfest am 21. August 2018.
Flucht aus der Hoffnungslosigkeit
Die kurdische Familie Al-Dalawi feierte das Opferfest viele Jahre in ihrem Heimatland Irak. Doch in Zeiten jahrelanger Konflikte gerieten die sunnitisch-kurdischen Bewohner, zu denen auch die Al-Dalawis gehören, als Minderheit im Norden des Landes zwischen alle Fronten. Krieg, Zerstörung und täglicher Terror des IS bestimmten den Alltag. Öffentliche Straßen wurden zu gefährlichen Orten, die man nur ungern betrat. Schulen waren entweder zerstört oder geschlossen. Aus Hoffnungslosigkeit und Angst flohen die Al-Dalawis Anfang des Jahres 2016 in Richtung Europa.
Diese Entscheidung war mit Sicherheit keine leichte, denn die Familie war nach der Heirat von Ali und Sairan im Jahr 2003 um sechs Kinder reicher geworden und alle mussten die Flucht gemeinsam antreten. Das jüngste Kind war damals noch nicht einmal ein Jahr alt und musste zusätzlich zu dem wenigen Gepäck komplett getragen werden. Doch selbst diese gefährliche und anstrengende Reise war kein Vergleich zum Alltag im Irak. Die Bilder von Zerstörung und Leid kennen wir hier in Europa glücklicherweise nur aus den Fernsehnachrichten. Freiwillig wohnen mögen dort nur die Wenigsten.
Die Flucht der achtköpfigen Familie endete zunächst in der Turnhalle des Gymnasiums Bruckmühl. Während dieser ersten Zeit lebten sie sich bereits sehr gut in unserer Gemeinde ein. Deshalb waren sie auch sehr froh, in Heufeldmühle eine 4-Zimmer-Wohnung vom Landratsamt zugewiesen zu bekommen. Seit nunmehr 2 Jahren leben sie in Bruckmühl und sie sind in ihrer neuen Welt angekommen. Die großen Kinder gehen in die Heufelder Schule und sprechen selbstverständlich perfekt deutsch. In diesem Alter ist Sprache ein schnell überspringbares Hindernis und der wichtigste Baustein zu neuen Freundschaften. Sohn Hussein und auch die Mädchen Karima, Jwan und Sazan spielen in der Schule begeistert Fußball.
Die Mädchen freuen sich bereits jetzt auf ihren ersten Sommerurlaub überhaupt und sogar ohne Eltern: Im Sommer geht es für eine Woche ins Fußballcamp. Dies wäre im Irak – speziell in den jetzigen Zeiten des IS – völlig undenkbar für Mädchen gewesen. Dieser Urlaub lenkt auch von den „langweiligen“ Sommerferien ab, denn – im Gegensatz zu vielen deutschen Kindern – sagen sowohl der Nachwuchs der Al-Dalwais als auch Mama Sairan einhellig: „Wir lieben die Schule, wir möchten keine Ferien sondern jeden Tag am liebsten lernen!“ Es ist einfach wunderbar zu hören, wie groß der Wille zum Lernen ist.
In der Gemeinschaft das Opferfest genießen
In den diesjährigen Sommerferien steht mit dem Opferfest auch der religiöse Höhepunkt des Jahres – von der Bedeutung her vergleichbar mit dem christlichen Weihnachtsfest – an und auch Erinnerungen an die Heimat werden wieder wach. Der größte Unterschied zwischen dem Leben im Irak und in Bayern ist der familiäre Rückhalt durch die Großfamilie, der hier fehlt. Der erste Tag des Opferfestes wird traditionell im Familienkreis gefeiert und zu früheren Zeiten waren dies leicht mehr als 50 Erwachsene sowie viele Kinder. Doch Gemeinschaft soll auch hier in Bruckmühl nicht zu kurz kommen und so ist ein Festessen mit einer befreundeten Familie aus dem Irak geplant.
Eine neue Wohnung für die Zukunft
Das Opferfest bietet auch die Zeit, sich über das bisher Erreichte zu freuen und Pläne für die Zukunft zu machen. Bei der Familie Al-Dalawi ist Vater Ali kürzlich im Berufsleben „gelandet“ und sehr glücklich über seine Vollzeit-Beschäftigung bei der Wäscherei Kilian. Nach der bestandenen B2-Prüfung des Deutschkurses Anfang dieses Jahres zeigte er durch sehr viel Eigeninitiative seinen Willen, auf eigenen Füßen zu stehen. Für die Wäscherei Kilian ist er als Ausfahrer tätig und bringt die frische Wäsche zu Hotels und anderen Kunden im Umland.
Wünsche für die Zukunft gehören auch zu Feierlichkeiten des Opferfestes und so steht der Traum einer eigenen Wohnung im Vordergrund. Da die jetzige Wohnung vom Landratsamt nicht für anerkannte Flüchtlinge wie die Al-Dalawis gedacht ist, müssen sie dringend eine neue Behausung finden. „Wir wünschen uns eine bezahlbare Wohnung hier in der Nähe, zum Beispiel in Heufeldmühle, Bruckmühl oder Bad Aibling, so dass die Kinder weiterhin in ihre gewohnte Schule und zum Sport gehen können“, so Ali Al-Dalawi. Wie schön wäre es, wenn sich dieser Wunsch bald erfüllen würde.